Rossmore Road 41 Stockwerk 3

Dieses Haus in der Rossmore Road ist ein mehrstöckiges Haus. Es ist sehr schlicht gehalten und doch sauber. Die Putzdienste werden jede Woche auf eine andere Wohnung im Haus weiter gegeben. Im Stockwerk vier ist eine Wohnung in welcher 3 Personen leben. Eine Wohngemeinschaft. Die Mitbewohner sind:
Blake Norton, Sarah Jones (Eine Studentin) und Garry McMillan. Sarah ist aufgrund ihrer neuen Berziehung und ihrem Studium sehr selten in der Wohnung anzutreffen. Auch Garry lässt sich nur alle 2 Wochen Blicken, wenn er seine Familie Besucht. So hat also Blake die meiste Zeit diese Wohnung für sich, was er garnicht schlecht findet. Blake hat 2 Hunde. Eine Bulldogge, die erst ein Jahr alt geworden ist und "Mylo" heißt. Und "Shaun" einen Bordercolli von 4 Jahren.
Mylo & Shaun:

cf: Rossmore Road

Blake taumelte direkt auf den Aufzug zu und stützte sich an der Wand daneben. Der Aufzug kam direkt hinunter gefahren und ein Mann und eine Frau stiegen aus. Sie betrachteten Blake und die junge Frau einen Moment und gingen einfach weiter. Sie wollten in nichts reingezogen werden. Unterlassene Hilfemaßnahme, aber in dem Fall tatsächlich von Vorteil. Blake wollte nicht noch mehr Leute um sich herum haben. Er stieß sich also schwach von der Wand ab und ging in den AUfzug, wobei er schon fast zusammen sackte, gut dass er sich an einem Griff halten konnte. Im dritten Stockwerk angekommen wurde das Piepsen in seinen Ohren unerträglich Laut und die Übelkeit breitete sich aus, die die baldige Bewusstlosigkeit andeutete. Wenn sie in der Wohnung angekmmen wären, würden Mylo und Shaun sie erwarten. Oder zumindest würden sie Blake erwarten. Wenn der Bärtige nicht alleine nachhause kam, reagierten sie meist so: Mylo zog sich zurück und knurrte. Shaun überblickte meist die Situation, fletschte die Zähne und folgte einem auf Schritt und tritt. Solang man keinen von beiden berührte und keine Angst zeigte, entspannte sich das ganze schnell und sie beruhigten sich. Es war eine Schutzreaktion, sie hatten schon einmal mitbekommen, dass jemand ihrem Herrchen etwas zu leide tun wollte. Sie waren nun darauf dressiert, zu Wachen.

cf: Rossmore Road

Aus dem Aufzug traten Leute. Auch das noch! Schnell bückte sich Kim und tat so, als müsse sie ihren Schnürsenkel zubinden. Musste ja nicht sein, dass sie mehr Menschen als unbedingt nötig, sahen... Nicht hier! Nicht wenn die Gefahr bestand, dass der Typ doch noch abkratzte. Oh, bitte nicht! Nicht dass ihr irgendwas an ihm lag, das sicher nicht, aber musste ja nicht sein, dass sie da mit reingezogen wurde...
Im Aufzug schlug Kim mit der flachen Hand auf den Knopf mit der Zahl 3 und das Teil setzte sich brummend in Bewegung. Zeit, ihre neue Bekanntschaft etwas näher in Augenschein zu nehmen. Mittlerweile war Blake reichlich blass um die Nase geworden, was alles andere als gut war. "Nur nicht schlapp machen, wir sind gleich da!" wies sie ihn an, schob ihn aus dem Fahrstuhl und schaffte es dann irgendwie, seine Wohnung aufzuschließen, wo sie sich von zwei Fellbündeln umringt sah. Sie knurrten beide um die Wette und einer verzog sich. Hätte er das andere Vieh nicht mitnehmen können? "Ich war's nicht, okay?! Ich hab euren Herrn nicht so zugerichtet." Wohin nun? Ins Bad? Dort würde er zumindest weniger einsauen, denn nach einem kurzen Rundblick stellte Kim fest, dass das was, sie von der Wohnung sehen konnte, ziemlich ordentlich war. Oha.

Sie wies Blake aus dem Fahrstuhl und meinte, dass er nicht schlapp machen sollte. Das war leichter gesagt als getan. Aber Blake sammelte seine letzte Kraft und stolperte mehr in die Wohnung hinein. Seine beiden Hunde schlugen natürlich an. Wie erwartet. Aber der Bärtige schaffte es nicht mehr klare Gedanken zu fassen, geschweige denn einen sinnvollen Satz. Also ging er in Richtung Sofa. Es war ihm gerade Scheiß egal, wie es hier nachher aussehen würde. Zudem hatte das Sofa überziehdecken aufgelegt, wegen den Hunden. "Ich..." und weg war er. Blake verlor sein Bewusstsein und sackte in sich zusammen. Shaun Bellte einmal, signal gebend und Mylo kam mit einem ledernen Koffer an, der fast größer war als der junge Hund selbst. Er zog ihn schleppend hinter sich her und ließ ihn bei dem Sofa fallen. Shaun platzierte sich direkt am Fußende des Sofas und sah die junge Frau an, ohne zu knurren. Mylo verzog sich wieder, aber diesmal nicht sehr weit, sodass er das ganze beobachten konnte.

Ouh, das Gepolter hatten sicher ein paar Nachbarn mitgekriegt. Wie konnte er bitte auch in einem Scheiss Hochhaus wohnen?! Als Mitglied einer Bande... Ernsthaft?!
Kopfschüttelnd folgte Kim ihm langsam zum Sofa, die Maskerade war vorbei, es gab keinen Grund mehr, ihn zu stützen. "Wo ist das Paket?" verlangte Kim mit merklich kühler gewordener Stimme, zu erfahren. Aber sie sollte keine Antwort kriegen, denn Blake zog es vor, die Besinnung zu verlieren. Ganz toll! "Oh nein, so einfach kommst du mir nicht davon!" schimpfte die brünette und beugte sich über ihn, legte ein Ohr an seine Lippen, um zu checken, ob er noch atmete. Der Luftzug, der ihre Ohrmuschel streifte, war nur schwach. Eile war geboten..."Handtücher." murmelte Kim und sprang von der Sofakante, auf der sie sich niedergelassen hatte, auf. Dabei fiel sie beinahe über einen kleinen Koffer. Stirnrunzelnd warf sie dem grösseren der beiden Hunde einen Blick zu und bückte sich dann, um den Koffer aufzuheben, den sie auf den Tisch legte, um ihn dort zu öffnen. Er enthielt so ziemlich alles, was man zur Behandlung einer Schusswunde benötigte. Aber wo kam das Ding so plötzlich her?? Hatten etwa die Viecher...? Nein, Unsinn, und ausserdem im Moment auch vollkommen egal. Kim hockte sich wieder auf die Sofakante und machte sich daran, Blake aus seiner Jacke zu pellen, die sie anschließend achtlos auf den Boden fallen ließ. Sein Shirt wurde mittels einer Schere aufgeschnitten, sodass die Wunde schließlich und endlich freilag. Der Anblick war nicht hübsch, aber Kim nicht fremd. "So ein Mist." Sie nahm Tücher aus dem Koffer, kippte sterile Lösung darauf und säuberte die Wunde, aus der noch immer Blut sickerte, aber es würde nichts bringen, die Blutung zu stoppen, ehe sie nicht rausgefunden hatte, ob die Kugel oder Reste davon, noch darin steckten. Normalerweise blutete es nicht so sehr, wenn die Kugel steckte, aber Kim wollte auf Nummer sicher gehen, atmete tief durch und schob dann zwei Finger in das Einschussloch, um vorsichtig darin rumzutasten. Dabei hoffte sie, er würde nicht aufwachen, denn das hier würde ziemlich weh tun...

Eine Leere breitete sich in Blakes Gedanken aus. Sein Körper lag regungslos auf dem Sofa und eine Hand hing hinab. Er hatte zwar gehört, was die junge Frau ihn gerfagt hatte, konnte aber nicht mehr darauf reagieren, da Taubheit und Schwindel plötzlich überwiegten. Langsam kam Blake wieder zu Bewusstsein, er spürte einen immer stärker werdenden Schmerz in seiner Schulter und griff relfexartig nach der Hand, die dort war. Mit schmerzverzerrtem Gesicht öffnete er die Augen. Richtig, es war die junge Frau, die ihm geholfen hatte. Aber sie hatte den Bärtigen auch verfolgt. Und Blake konnte sich an die Frage erinnern, die sie dem Mann gestellt hatte, bevor er das Bewusstsein verlor. Er ließ ihre Hand wieder lockerer und stöhnte vor Schmerzen auf. Hoffendlich war sie gleich fertig. Aber es sah nicht wirklich danach aus. Offensichtlich war Blake nicht sehr lange ohne Besinnung gewesen. Hätte es nicht noch etwas länger anhalten können. Er biss die Zähne zusammen. "Lass dir ruhig Zeit..!" Es war nicht gerade höflich gewesen, so viel war klar. Aber es war unerträglich. Es bildete sich bereits kalter Schweiß, er ballte seine Fäuste und schloss kurz die Augen um an etwas anderes zu denken.

Da war nichts. Keine Splitter, oder gar die ganze Kugel. Das war gut, glaubte Kim. Zum Teufel, so genau kannte sie sich mit dem Mist nicht aus.
Blake schlug langsam seine Augen auf und griff nach ihrer Hand, was Kim sofort in der Bewegung erstarren ließ. Sein Griff war überraschend kräftig für jemanden in seinem Zustand. "Wahrscheinlich stirbst du eh. Ich hab nämlich vergessen, mir vorher die Hände zu waschen." War da Entsetzen in seinem Blick? Schwer zu sagen, jedenfalls schmunzelte Kim leicht und hielt das Desinfektionsmittel hoch. "Keine Sorge." Langsam zog sie ihre Finger aus seiner Wunde, was ein leise schmatzendes Geräusch verursachte. Kurz verzog Kim angewidert ihr Gesicht. Bah! Es sollte ja Leute geben, die sowas täglich machten... Wäre eindeutig nicht ihr Beruf!
"Könnte jetzt etwas brennen." meinte sie leise, bevor sie einen beachtlichen Schluck von dem Desinfektionszeug auf seine Wunde kippte, um anschließend einige saubere Tücher darauf zu pressen. "Wenn's gleich nicht aufhört zu bluten, werde ich das nähen müssen, fürchte ich. Wenn das überhaupt hält. Hier, warte, halt das mal. Fest draufdrücken!" Damit griff sie nach seiner Hand und legte sie auf den Stapel Tücher auf der Wunde. Kim stand von der Sofakante auf und ging in die Küche, wo sie ein paar Schranktüren öffnen musste, bis sie Gläser fand. Sie füllte eines mit Leitungswasser und ließ das zweite leer. So trat sie zurück ins Wohnzimmer, setzte sich wieder und hielt Blake das Wasserglas hin. "Kreislauf und so." erklärte sie knapp. "Hast du irgendwo was hochprozentiges?" Das könnte sie jetzt gut gebrauchen.

Einen Augenblick hatte Blake die Augen aufgerissen, als die junge Frau meinte, er würde sterben, weil sie sich nciht die Hände gewaschen hatte.. Aber als sie das Desinfektionsmittel hoch hob, schüttelte er leicht den Kopf. "..Keine Geduld.. für Spielchen." murmelte er mit zusammen gebissenen Zähnen. Sie zog ihre Finger aus der Wunde und Blake stöhnte wieder auf, diesmal aber leiser. Den Ekel in ihrem Gesicht hatte er bemmerkt. Kein Wunder, es war wohl nicht gerade wenig Blut. Dann aber zuckte Blake und unterdrückte ein aufschreien. Das Desinfektionsmittel hatte die Brünette auf seine Wunde geschüttet. Es fühlte sich an, als würde es sich in das Fleisch hinein brennen. Das Brennen ließ dann aber zum Glück nach und der Bärtige schnaufte schwer. Die junge Frau meinte, dass sie ihn nähen musste, wenn es nicht aufhörte zu bluten. Dann mal viel Spaß. Die Nadelstiche würden Blake in de Zustand nun auch nciht mehr viel ausmachen, aber die Frage war, ob sie schon Erfahrung damit hatte, Wunden zusammen zu flicken. So sicher war er sich dabei nicht, aber ihm blieb ja auch nichts anderes übrig, als sie tun zu lassen. Immerhin hatte Blake nicht vor hier zu vergammeln. Die Tücher, die sie ihm reichte, drückte er auf seine Schulter und versuchte sich etwas bequemer hinzulegen. Dann verschwand sie auch schon in der Küche. In der Zeit kam Shaun zu seinem Herrchen gelaufen und schnüffelte an ihm. Der Border-Collie stupste seinen Arm an und fiebte kaum hörbar. Blake bewegte seinen Arm leicht, sodass er den Hund streicheln konnte. Da kam auch schon die junge Frau wieder. Mit zwei Gläsern wieder. Das Glas mit Wasser hielt sie ihm hin. Blake nahmm es entgegen und nahm einen kleinen Schluck, worauf er es auf den Wohnzimmertisch legte. Bei jeder Bewegung musste er sich zusammenreißen, nicht wieder aufzustöhnen. Er wollte nicht schwächer wirken, als er es schon ohnehin tat. Etwas hochprozentigeres? Blake nickte und deutete auf den Schrank neben dem Fernseher. Ein Holzschrank mit verschiedensten Getränken. Doch der Schrank war in 3 teile eingeteilt. In jedem Abteil standen Namen. Blake, Garry und Sarah. Seine Mitbewohner. In Blakes Teil waren Whiskey, Bier und Scotch zu finden. Bei Garry nur Bier und bei Sarah Hugo, Sekt und Wein. "Nimm was du willst."

Er hatte also keine Geduld, hm? Tja, die hatte Kim auch nicht. Sie wollte immer noch wissen, was es mit dem Paket auf sich hatte...
"Schon gut, schon gut." seufzte sie und stand auf, um was zu trinken zu holen.
Vor dem Barfach stutzte sie allerdings, als sie die darin stehenden Namen sah. Fast hätte sie gelacht... Wer waren diese Leute? Bandenmitglieder? Seine Familie etwa? Ordentlich, wie es hier war, konnte man annehmen, dass er sowas wie eine Familie hatte. Einer der beiden Köter war zwar so schlau, den Koffer geholt zu haben aber putzen können würden die Tiere nicht, oder? Und es fiel Kim irgendwie schwer, sich Blake mit einem Putzlappen in der Hand vorzustellen...
"Das tue ich sowieso." schmunzelte sie auf seine Aufforderung hin, sich zu bedienen, und griff sich die Flasche Scotch. Guter schottischer Whiskey, ein Stück Heimat. Seufz.
Sie goss sich grosszügig ein und kippe den Inhalt des Glases in sich hinein. Es brannte wie Feuer, aber das war okay. Es musste so sein, gehörte dazu. Kurz überlegte sie, dem Mann auch einen Schluck anzubieten und entschied sich dann dafür, füllte das Glas erneut zur Hälfte und schob es ihm rüber. "Lass mich mal sehen, ob ich nähen muss."

Blake fiel auf, dass die junge Frau den Schrank und eigentlich auch die ganze Wohnung musterte. So wie sie Blake kennen gelernt hat, ist es klar, dass es für sie merkwürdig hrüber kam, dass hier alles so ordentlich war. Der Bärtige war ziemlich ordentlich, auch wenn er nicht gerne putzte. In der Küche war an der Wand ein Putzplan aufgehängt. So wie es nunmal in einer Wohngemeinschaft üblich war. Sie nahm sich den Scotch und trank ein ganzes Glas in einem Zuge leer. Ihre Wahl war nicht schlecht gewesen, fast schon hätte es Blake enttäuscht, wenn sie zu Wein gegriffen hätte. So eine typische Frau schien die Brünette aber nich zu sein. Sie hätte sich ja sonst auch nicht einfach eingemischt, bei dem Konflikt mit den vier jungen Männern der befeindeten Gang. In seinem Zustand hatte Blake nicht mitbekommen, dass er einige SMS erhalten hatte. Seine Gangkameraden erkundigten sich nach ihrem Boss. Viele von Wut gegen die befeindete Gang erfüllt, andere wollten nur wissen, wie es ihm ging. Selbst zwei Anrufe hatte er nicht mitbekommen, das Handy war lautlos und Vibration fühlte er nicht, zumindst jetzt nicht. Die junge Frau reichte Blake auch ein halbes Glas Scotch, welches er ebenfalls in einem Zug leerte. "Danke" Mehr ein Danke aus Höflichkeit. Dann meinte sie, dass sie nachschauen wollte, ob die Wunde genäht werden musste. Blake hob also den Stoff von der Wunde, der mitlerweile in tiefem rot getränkt war. Seine Hand war rot, auch seine Kleidung. Und sein Oberkörper. Er lag hier ja immerhin Oberkörperfrei, da sie ihm das Shirt aufgeschnitten hatte. Die Wunde blutete immernoch, aber nicht mehr so stark wie vorher. Vielleicht auch, weil sich Blake nun ausruhen konnte und nicht durch Londons Straßen taumeln musste. "Wie heißt du eigentlich?"

Der Putzplan in der Küche, war ihr glatt entgangen, aber sie hatte nun ja auch andere Sorgen. Ebenso hatte sie nicht mitgekriegt, dass sein Handy sich ein paarmal gemeldet hatte.
Er kippte den Scotch und Kim nickte nur leicht auf sein 'Danke' hin, um wenig später, als er die Tücher von der Wunde hob, erneut aufzuseufzen. "Ich schätze, wir kommen nicht drumherum."
Während sie das Loch in der Schulter inspizierte, inspizierte Blake Kim, aber auch das bekam die brünette nur am Rand mit. "Kim..." murmelte sie, während sie Daumen und Zeigefinger an die Wundränder legte und diese leicht zusammendrückte, um abschätzen zu können, wieviel Faden sie in etwa brauchen würde.
Dann nahm sie Nadel und besagten Faden aus dem Koffer, fädelte das Ganze zusammen und beugte sich wieder über Blake. "Flirten kannst du später, falls du überleben solltest. Hey äh, ich hab das erst einmal gemacht, also...falls es nicht funktionieren sollte oder Scheisse aussieht: Sorry schonmal." Damit stach sie die Nadel ohne Vorwarnung durch sein Fleisch, hoffte dabei aber, er haute ihr keine rein. "Geht's...?"

Sie hatte wohl recht. Es wäre besser zu nähen, also sagte Blake dazu nichts und sah ihr zu, wie sie sich vorbereitete. Kim also. Er nickte nur und legte dann seinen Kopf wieder auf die Sofalehne. "Blake" Erwiederte er, damt sie auch seinen Namen wusste. Er war sich nicht ganz sicher, ob sie ihn schon mitbekommen hatte, also ging er auf Nummer sicher. Dleich würde es nicht mehr so angenehm sein, da zu liegen, deswegen genoss er den Augenblick nun. Genäht wurde der Bandenboss schon öfter, aber meist auch von jemandem, der sich damit auskannte oder zumindest Übung hatte. Eigentlich wollte er sagen, dass es schon klappen würde, aber bevor er auch nur irgendwie reagieren konnte, hatte Kim die Nadel in sein Fleisch gestochen und er schrieh auf und war kurz davor, Kim zu Ohrfeigen. Doch er zuckte nur kurz und ballte dann seine Faust, um sich zu regulieren. Sie hatte ihn gefragt, ob es ging. "Ja. Mach einfach weiter." grummelte er. Jetzt konnte er sich auch auf den Schmerz einstellen, also entspannte er sich wieder und lockerte nun auch seine geballten Fäuste. "Ein Naturtalent" scherzte er nun schon mit einem kaum erkennbaren Schmunzeln auf den Lippen. Sie machte es aber wirklich gut.

"Ich weiss." gab sie zurück, nachdem er sich ihr vorgestellt hatte. "Und du bist Mitglied einer Bande, oder sogar deren Boss, so genau konnte ich das dem dämlichen Gelaber des Typen nicht entnehmen." Ein schiefes Grinsen huschte über Kims Lippen, dann konzentrierte sie sich aufs Nähen. Es war nicht so schwer, wie gedacht und bei Tommy hatte es damals auch einigermaßen geklappt, er war zumindest nicht verblutet und die Nähte hatten sich nicht gelöst.
Ruhig führte Kim ihre Arbeit fort und bald war die Wunde geschlossen. Die vielen Narben auf dem Körper des Mannes waren ihr aufgefallen, aber sie sagte nichts dazu. Noch nicht. Zuerst sah sie sich nach einer Schere um, entdeckte aber keine, also beugte sie sich über ihn, um das lose Fadenende mit den Zähnen zu kappen. Dabei streiften ihre Lippen kurz seine Haut. "Ja, ich hab's voll drauf." nuschelte Kim und richtete sich wieder auf, um den Faden aus ihrem Mund zu pulen. "Das war's. Sollte halten. Hast du irgendwo Schmerzmittel?" Machte doch Sinn, jetzt was einzunehmen oder?

Sie hatte das also mitbekommen, wer er war. "Gut aufgepasst." Kim nähte konzentriert die Wunde zusammen. Blake sah ihr dabei zu. Auch wenn sie gesagt hatte, dass sie das noch nicht gemacht hatte, tat sie ihr Bestes. Die Nadelstiche machten dem Bandenboss nun auch nichts mehr aus, eigentlich überwiegte das Brennen der Schulter sowieso gerade alle anderen Gefühle. Auch die kleine Wunde an seiner rechten Seite von dem Streifschuss interessierte ihn nicht. Gut das war ja auch nur ein Kratzer. Schließlich war die Wunde geschlossen und Kim trennte den Faden mit ihren Zähnen ab. Musternd tastete der Bärtige die frisch genähte Stelle mit deiner Fingerspitze ab. "Im Koffer sollten Tabletten sein. Gib mir zwei davon. Danke fürs Nähen." meinte Blake und setzte sich etwas auf, scheiß auf den Schmerz. Er wollte nicht länger liegen. So saß er nun auf dem Sofa. In dem Augenblick kam auch Myro her getappselt und drückte sich an Blakes Beine und stupste auch Kim mit seiner Nasenspitze an. Shaun hatte sich hingelegt, neben dem Sofa und war wieder entspannter. "Du hattest dach dem Paket gefragt. Und du hast mich verfolgt. Was willst du damit erreichen?"

"Manchmal tu ich das." gab sie schmunzelnd zurück als er meinte, sie hätte gut aufgepasst.
Die Näherei war schnell beendet und auch wenn die Naht erstmal hielt, würde wohl eine Narbe zurückbleiben. Aber da Blake davon ja schon einige hatte, dürfte es auf eine mehr nun auch nicht mehr ankommen.
Kim kramte im Koffer nach den Tabletten und reichte ihm zwei. Als der Mann ihr dankte, winkte sie nur ab und sah zu ihm als er sich aufrichtete. "Tja dann..." Sie hielt inne als sie etwas anstupste, und schreckte zusammen. Brr, kalte Hundenase! Kim sah schief grinsend auf den Hund hinab und kraulte ihn vorsichtig. "Na, hast du dich dazu entschlossen, mich doch nicht zu fressen? Hätte auch nicht gut geschmeckt."
Erst als Blake wieder sprach, hört sie mit der Hundekraulerei auf, strich sich eine Strähne hinters Ohr und sah zu ihm. "Keine Ahnung. Vielleicht war ja was interessantes in dem Paket." Ihr Blick wurde eindringlicher. "War's?" Wehe nicht! Obwohl... Es war weg, da wär's wohl besser, wenn nichts verwertbares darin gewesen war, hm.

Mylo hatte die Brünette wohl etwas erschreckt.  Dann streichelte sie die junge Bulldogge. Blake schüttelte den Kopf schmunzelnd. Typisch Mylo, so verschmust. "Er hätte nicht gebissen, dafür ist er zu schissig" Ganz anders als der Border Collie. Doch auf die nächste Frage blickte sie zu Blake. "Keine Ahnung. Aber es muss wohl recht wichtig gewesen sein." Der Bärtige betrachtete Kim und begann dann Shaun zu streicheln, der sich gerade aufgesetzt hatte. "Wie auch immer, du solltest bei so etwas vorsichtig sein. Es ist nicht klug sich durch eine Verfolgung in Gefahr zu begeben, wenn man nicht weiß ob man was dabei gewinnt." Andere hatten vielleicht selbst Waffen dabei und schossen Verfolger ab, ohne zu zögern. Er sah auf die Wanduhr. Es war kaum Zeit vergangen. Und so viel war passiert. Zuerst die Auseinandersetzung mit Constable Asthon.  Dann der Auftrag und die Verletzung. Da Blake ja unter Beobachtung stand, wie der Constable es erwähnt hatte, hoffte er, dass es nicht zu auffällig rüber kam, wie verwundet er doch war. Denn das würde wieder Fragen aufwirbeln. Und dann gab es Probleme.

"Ich hätte zurückgebissen." erklärte sie mit ihrem typisch schiefen Grinsen, ehe sie aufhörte, das weiche Fell des Tiers zu streicheln. Vielleicht sollte sie sich auch einen Hund anschaffen. Obdachlose hatten doch oft Hunde, um nicht so alleine zu sein und um sich in der Nacht wärmen zu lassen, hmhm. Nicht dass Blake obdachlos wär, eher im Gegenteil, er lebte hier ganz gut und trotzdem hatte er Hunde.
Kim stutzte. "Wie? Du weisst selbst nicht, was in dem Paket war? Oh Mann... Wo ist es denn jetzt?"
Seinen Lehrmeisterton erwiderte sie mit einem Stirnrunzeln, um im Anschluss zu grinsen. "Sorgst du dich etwa um mich? Hey, du bist derjenige, der mit brisanten Paketen unterm Arm rumrennt, nicht ich. Ich bin nur eine kleine neugierige Passantin, nichts weiter." Und sie setzte eine betont unschuldige Miene auf.

"Das ist das Problem bei solchen Dingen. Man weiß nie genau was man überreicht." stimmte Blake zu und hielt sich seine Schulter. "Außer Reichweite." War seine Antwort auf Kims Frage gewesen, wo sich das Paket befand. Blake hatte es in der Schule abgegeben aber wo der Empfänger es nun weitergeleitet hat... Ahnung. "Das hatte nichts mit dem Paket zutun. Eigentlich spiele ich nicht den Lieferjungen. Diese vier Typen vorhin waren von einer verfeindeten Gang, wie du ja gesehen hast, sind sie zu allem bereit um meine Gruppe zu behindern." Eine einfache Passantin? Alles aber das ganz sicher nicht. "Für eine Passantin bist du aber sehr neugierig. Ich würde wetten, dass du bereits Erfahrungen gemacht hast, was das hier angeht. Ganz offensichtlich kam sie nicht von London. Aber Touristin war sie nicht. Allein die Art und Weise wie Kim reagiert hatte zeigte, dass sie so etwas zumindest schon einmal gesehen haben musste.

"Findest du das nicht etwas...unvorsichtig? Also, einfach irgendwelche Pakete, die sonstwas enthalten könnten, durch halb London zu schleppen?" Kim würde sowas ja niiieee tun! Ausser sie hatte Hunger. Oder Langeweile. Oder... Ach, zum Teufel! Sie hielt nichts mehr auf dem Sofa, und so stand sie auf. "Also waren diese Typen scharf auf das Paket, aber du konntest es abliefern, bevor sie es sich schnappen konnten...?" schlussfolgerte sie und behielt den Mann dabei ganz genau im Auge.
"Vielleicht, vielleicht auch nicht..." erwiderte sie dann vage, als er meinte, das sie sicher auch schon so ihre Erfahrungen gesammelt hätte... Jep, hatte sie, aber das musste er nicht wissen.
"Sieh mich einfach als Batgirl, die Retterin in der Not, hm? Würd mir jedenfalls besser gefallen als dieser stechende bohrende Blick, mit dem du mich die ganze Zeit über taxierst." Kurz grinste sie schief und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. Sie sollte gehen, da sie hier nichts mehr zu tun hatte. Das Paket war futsch und Blake würde höchstwahrscheinlich überleben.

"Ist es auch, stimmt schon. bisher hat es geklappt,  also mal weiter sehen." Dass Blake eigentlich immer andere Aufträge bekam, komplett anderer Art, musste sie ja nicht wissen. "Nein sie waren "scharf" darauf mich anzugreifen." Apropos.. Blake holte sein Handy hervor und zog eine Augenbraue hoch. Ja er hatte die Nachrichten und den Anruf nicht gemerkt. Er sollte ihnen nachher besser schreiben, bevor sie alle bei ihm vor der Tür standen oder schon auf Rachezügen waren.Kim wollte also nicht viel von ihr Preis geben. Nungut, der Bärtige würde sie auch nicht zwingen. Er bezweifelte sowieso Kim so oft über den Weg zu laufen, als dass er wirklich wichtig sein würde wie ihre Vergangenheit aussah. Sie sah gut aus und hatte dem Dunkelhaarigen geholfen, nachdem sie ihm gefolgt war. Mehr war eigentlich im Augenblick nicht wichtig, selbst wenn Blake gerne mehr wissen würde. Dann lachte er aber. Batgirl?! "Entschuldige,  ich bin es nicht gewohnt, dass sich jemand in meine Angelegenheiten einmischt um zu helfen" Jetzt ließ er wieder von seiner Schulter ab und sah dann auf den Blutfleck auf dem Sofa.

Kim lachte kurz auf, wenn auch nicht sonderlich humorig, ließ seine Aussage aber ansonsten unkommentiert. Aber als es um den Angriff ansich ging, wurde ihre Miene wieder neutral. "Du bist Boss einer Bande, stimmt's?" Hatte nicht einer der Typen sowas erwähnt...? "Schätze, sie hätten sich ziemlich wichtig tun können wenn sie's geschafft hätten, dich auszuschalten. Aber das haben sie ja nicht, Dank Batgirl." Erneut grinste sie kurz, um dann gespielt theatralisch zu seufzen. "Tjaa, und ich bin genau das auch nicht gewohnt, also, mich einzumischen und zu helfen. Wir sind also beide Neulinge auf dem Gebiet." Ihr Blick folgte seinem zum Blutfleck. Das schöne Polster, hmhm. "Ich hoffe, deine Putzfrau hat starke Nerven."

"Ja... sie wären wohl einige Stellen aufgestiegen."  Blake lächelte als sie sagt, dass die Typen es nicht wegen Batgirl geschafft haben. "Dann muss ich mich Batgirl noch irgendwann dankbar zeigen." Sie war es also nicht gewohnt zu helfen. Er wollte jetzt aber nicht fragen, weshalb sie sich dann eingemischt hatte. Immerhin war der Bärtige Kim nun etwas schuldig und würde nicht weiter darauf eingehen. Normalerweise brauchte er keine Hilfe, aber ohne sie wäre es wahrscheinlich noch ungemütlicher geworden. Er sah auf den Blutfleck und die junge Frau war seinem Blick gefolgt. "Dazu bräuchte ich erstmal eine Putzfrau." Seine Mitbewohner müsste er aber aufklären, da Blake bezweifelte, dass das Blut völlig weg ging.

"Glaub ich auch." stimmte sie ihm zu, ehe sie sein Lächeln ganz genau studierte. Es war nicht unsympathisch, nein, ganz und gar nicht... Im Grunde war der Mann sogar ziemlich attraktiv und hätte ihr unter anderen Umständen vielleicht sogar gefallen können. Etwas schief erwiderte sie sein Lächeln schließlich. "Oh ja, das solltest du, zumindest dann wenn du eine halbwegs gute Kinderstube genossen hast." Aber was würde er ihr schon anbieten können?! Klar, er hatte eine Bude, womit er schon mehr besaß als Kim, aber reich war er deshalb noch lange nicht. Und an was anderes als materiellen Kram, dachte die brünette im Augenblick eh nicht.
Putzfrau..?! Sollte das nun eine Andeutung sein? Kim lachte auf, wobei sie abwehrend beide Hände hob. "Oh nein! Denk nichtmal dran!" So weit würd's noch kommen!

Blake lächelte, als Kim sagte, dass er sich auch besser revanchieren sollte, wenn er eine gute Kinderstube genossen hatte. Die Frage war nur, wie und wann. Aber er war ihr etwas schuldig und seine Schulden glich Blake immer aus. Auf Blakes Bemerkung mit der Putzfrau hob die junge Frau gleich ihre Hände und lachte. "Schade. Ein Versuch war's wert." meinte der Bärtige nun auch lachend. Mylo stupste Kim mit seiner Nase an und setzte sich direkt vor sie. Er war so verschmust. Shaun hingegen lag an seinem Platz und hatte die Augen geschlossen. "Dann muss ich das später selbst versuchen." murmelte Blake. Noch war das Blut frisch, also gab es die Chance, dass es weg gehen würde. Der Dunkelhaarige sah Kim an. "Kann ich dir noch was anbieten? Wenn nicht, dann mach ich mal sauber. Ich glaube nicht dass das sehr interessant sein wird" Ein freundlicher Hinweis, dass er nun gerne alleine sein würde. Blake wollte sich später etwas hinlegen.

Sie stimmte in sein Lachen mitein. Ging nicht anders, denn es hatte irgendwie was ansteckendes an sich. "Glaub mir, du würdest nicht wollen, dass ich hier putze." Erstens, weil die Bude danach wohl schlimmer aussehen würde als vorher, und zweitens weil die Hälfte fehlen würd, hmhm. Ja, klauen war nunmal eine Sache, die sich ständig und überall anbot, und der Kim nur selten widerstehen konnte.
Der kleinere der Hunde stupste sie wieder an aber diesmal erschreckte Kim nicht, schmunzelte zu dem Tier hinunter und streichelte es. "Du wirst es überleben." meinte Kim, an Blake gewandt. "Vorausgesetzt, die Wunde entzündet sich nicht. Aber das wirst du ja wohl selbst wissen." Als Bandenboss... Wenn er denn tatsächlich einer war. Aber weshalb nicht?! Er strahlte diese...Autorität aus, die auch Kims ehemaliger Anführer besessen hatte. Gott, war sie damals in ihn verknallt! Natürlich nur als Teenie, später dann nicht mehr! Wobei... Nein, falscher Zeitpunkt, sich über sowas Gedanken zu machen. Und ausserdem war das Schnee von gestern.
Blake riss sie so oder so aus ihren Gedanken, indem er sie indirekt rauswarf. "Okay, ich werd dann mal, hab auch noch einen Haufen wichtiges Zeug zu erledigen." Wie zum Beispiel jemanden überfallen oder sich Gedanken darum machen, wo sie was zu essen herkriegte. Oder wo sie diese Nacht pennen wollte, hmhm. "Ich find selbst raus." Damit kraulte sie den Hund ein letztes Mal hinter den Ohren und stand auf, um zur Tür zu gehen.